Gute Reise

Älterer Mann vor ICE - schwarz-weiss

Es war eine herrliche Winternacht;
Ich habe Dich schweigend zum Bahnhof gebracht,
Und auf der Heide im Mondenstrahl
Da küßt‘ ich Dich zum letzten Mal.

Wie flossen so schmerzlich beim letzten „Ade“
Die brennenden Thränen hinab in den Schnee!
Dann riefen die Glocken — es kam der Zug,
Der fort mein Liebstes auf ewig trug.

Er brauste von dannen — ich stand allein
Bis fern erlosch der Laternen Schein;
Dann kehrte ich stumm in die Heide zurück:
Ade, meine Liebe! Ade, mein Glück!

August Freudenthal Quelle: Deutsche Gedichtebibliothek

Wintereinbruch in Berlin

Rodelbahn am Potsdamer Platz

Kaum sind die letzten Buden der Herbstmärkte weggeräumt und die Lichter des FoL erloschen, nimmt das Unheil seinen Lauf. Wenn am Potsdamer Platz die Arbeiter erstmal wieder die Stangen zusammenschrauben und die Abdeckplane weiß in der Herbstsonne glänzt ist klar: Der Winter kommt. Zwar ist und bleibt er an diesem Ort künstlich, aber bald wird es hier wieder nach Glühwein riechen und Berge von Bratwürsten wechseln die Besitzer.

Denn Zeit ist Geld und je früher der Rubel rollt, desto besser für die Veranstalter der Märkte. Bereits am nächsten Wochenende geht es los, dann rollen die Tubes mit kreischenden Teenies die 70 Meter lange Rodelbahn herunter und der tauende Schnee tropft auf die Passanten. Wer mag, kann sich beim Apres Ski in der Original Salzburger Schmankerl-Hütte Rindfleischsulzerl, Gebirgsräucherforelle, oder Kaspreßknödel schmecken lassen. Ski heil und wohl bekomms.

Lichtmalerei auf Zingst

Der Zingster Bodden als Farbspielerei

Ganz Zingst besteht eigentlich nur noch aus Fotografie. Ob Open-Air Galerie, oder Galerie im Kunsthotel, überall Bilder namhafter Naturfotografen. Aber auch viele Nachwuchstalente stellen aus, insgesamt eine sehr fruchtbare Atmosphäre, die anregt selbst auch Kunst zu generieren.

Mit dem Fahrrad ist man nach rund 20 Kilometern am Zingster Bodden und genießt den Blick über Strandhafer, Salzwiesen, Brackwasser und wenn man die Augen zusammenkneift, sieht es in etwa so aus wie auf meinem Bild.

Um das Abstrakte nun zu simulieren, stelle ich die Kamera auf eine hohe Blende (f22) und bekomme so eine Belichtungszeit die es mir ermöglicht die Kamera zu „ziehen“ (1/40). Nicht vegressen den IS auszuschalten, da er sonst versucht die Bewegung zu eliminieren. Ein paar Versuche braucht es, dann ist die Lichtmalerei im Kasten und passt ausgedruckt wundervoll an die heimische Wand.

Es werde Licht

Festival of Lights - Berliner Dom

Es ist ein wenig wie „Groundhogday“. Erster Gedanke: „Ach herrje, ist es schon wieder so weit?“ Es wird wieder früh dunkel, und damit trotzdem noch Besucher nach Berlin kommen, hat man vor ein paar Jahren das „Festival of Lights“ erfunden. Bekannte Gebäude werden mehr oder weniger spektakulär illuminiert und von Fotografen millionenfach auf die Speicherkarte gebannt. Viel Neues gibt es in diesem Jahr nicht. Die Animationen am Brandenburger Tor waren aus meiner Sicht das Beste, der Rest wie immer. Let the Show go on.

Sympathieträger

Rotkehlchen auf einem Ast

Während in Berlin heute mehr als 100.000 Menschen gegen TTIP protestieren und wir uns langsam von dem Schrecken erholen, dass heute Nacht mitten im Wohngebiet unser Wohnmobil aufgebrochen und als Nachtlager benutzt wurde, suche ich im Bestand meiner Urlaubsfotos mal nach etwas Beruhigendem und bin bei einem kleinen, unerschrockenen Rotkehlchen gelandet.

Seine Bekanntschaft habe ich in diesem Jahr am Hallstatter See gemacht. Auf dem Campingplatz in Obertraun-Winkl, wo wir 3 Tage Rast auf unserer Österreichtour eingelegt haben, hatte ich endlich mal die Muße und die Möglichkeit kleine Piepmätze zu fotografieren. Jeden Abend tobten die drei Geschwister über den Platz und hatten auch keine Scheu, ganz nah zu mir zu kommen. Wenn ich mich still verhielt. So konnte ich mit dem 40-150mm und meiner OM-D – trotz Fluchtdistanz – die Bande nach und nach formatfüllend auf den Speicher bekommen.