Küstenlinie

Verwischte Küstenlinie von Zingst

Ich wünsche allen Fotobegeisterten – die ab heute ihren „Horizont“ auf Zingst erweitern wollen – schöne Tage und immer eine Handbreit ISO auf dem Sensor. Ich werde ab Montag dreimal in der Nähe vorbeifahren (Kopenhagen-Kiel, Kiel-Helsinki, Stockholm-Warnemünde) und euch von der MS Eurodam aus zuwinken.  Kann aber sein, dass ihr mich gar nicht sehen könnt.

Das Bild aus dem Beitrag entstand am 3. Mai 2013 auf Zingst und zeigt die Küstenlinie mit Gras, Bodden, Strand und Wasser leicht verfremdet. Ich habe dazu die Kamera auf 1/60stel gestellt und während des Auslösens leicht horizontal bewegt. So wirkt der „Horizont“ – farblich etwas verstärkt – wie eine Aquarellzeichnung.

FANTAsie

Fantawerbung in Berlin ergänzt um politischen Spruch

An dieser Wand fahre ich täglich mit der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit vorbei und jedes Mal habe ich mir gesagt: Steig aus und mach ein Foto, wer weiß, wie lange diese Kombination noch dort zu sehen ist. Gedacht, getan. Nun habe ich es für die Nachwelt gespeichert und die FANTAsie ist für alle Zeiten gerettet. Zumindest die an der Wand. Die Fantasie der politisch Verantwortlichen in Berlin für eine lebendige Stadtgestaltung bleibt doch arg überschaubar.

Mühlentag

Windmühle im Britzer Garten in Berlin

Jährlich am Pfingstmontag findet der Mühlentag statt. Im Vordergrund, an diesem „Tag der Offenen Tür“, steht die Mühle als technisches Kulturgut, dessen Geschichte über 2000 Jahre zurückreicht. Alle Arten von Mühlen öffnen ihre Pforten und stellen ihr altes Handwerk vor. Vorausschauend habe ich mir gestern dafür eine Mühle ausgesucht.

Auf dem Foto sehen wir eine Galerieholländerwindmühle aus dem Jahr 1865. Sie steht im Britzer Garten, ist eine der acht verbliebenen Windmühlen in Berlin und die einzige mahlfähige Holländermühle an ihrem Originalstandort. Man kann dort ein Diplom zum Hobbymüller erwerben, oder auch einfach heiraten. Am 6. und 7. Juni findet übrigens das achte Britzer Mühlenfest statt. Ein Besuch lohnt sich.

Farbrausch

Rot blühender Baum vor grünen Bäumen

Die letzten 30 Tage des Frühlings sind angebrochen, die knalligen und frischen Farben der aufschießenden Blüten, die uns alle nach dem dunklen Berliner Winter aufblühen lassen, werden durch sattes Grün ersetzt. Endlich wird es warm, auch in die Abendstunden hinein, der Sommer kündigt sich langsam an. Ein paar Temperaturspitzen hatten wir ja schon, aber eher im Süden der Republik, in Berlin ist es noch frisch.

Das Foto zum Artikel ist bereits vor ein paar Wochen im Treptower Park entstanden. Die Farbverstärkung ist dem Szeneprogramm meiner Olympus zu verdanken, vielleicht etwas bonbonfarbig, aber es bringt die Stimmung gut zum Ausdruck. Genießen wir also das letzte Frühlingsdrittel mit seinen Farben.

Bankdirektor

Schlafender auf einer Parkbank

Ich hatte ja letztens bereits eine der Bänke auf dem Mittelstreifen der Warschauer Straße fotografiert, allerdings lagen dort seinerzeit nur noch die Anziehsachen des Bankbenutzers. Von ihm selber fehlte jede Spur.

Ob ich jetzt eines der Exemplare getroffen habe, die dort tatsächlich wohnen? Oder hat er sich wieder nur auf die Zeitreise vorbereitet und eine Stunde später hätte ich nur noch einen leeren Schlafsack und wieder einen Haufen Sachen gesehen? Sachdienliche Hinweise nehme ich gern entgegen.

Küstenmaler

Ein Maler an der Küste von Usedom

Da das Wetter über das lange Wochenende an der Ostseeküste eher nicht zum Sonnen und Baden einlud, sind wir viel gelaufen. Rund 40 Kilometer an den 3 Tagen die wir in den Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck verbracht haben. Auf dem sehr schönen Mobilcamp in Heringsdorf fanden wir für uns und unser Wohnmobil eine perfekte Unterkunft. Zentral gelegen, allen Komfort den man so braucht und erschwinglich. Jeden Abend lecker Fisch in einem der drei Orte, Livemusik und dank unseren Freunden aus Usedom auch den einen oder anderen Geheimtipp.  Nur das Wetter hätte ein wenig mehr Richtung Frühling sein können.

Metamorphose

Pusteblume im Gegenlicht

Zuerst ist sie knallgelb und sieht aus wie ein gewöhnlicher Löwenzahn. Diesen Namen verdankt sie ihrer gezackten, gelben Blätter. Aber das ist nur einer von rund 500 Namen, die man dieser Pflanze gegeben hat.

Irgendwann im Rahmen der Fruchtreife verpuppt sie sich und wenn sie wieder das Licht der Welt erblickt, ist sie eine wundervoll filigrane Pusteblume, die ihre Samen mit dem Wind in die ganze Welt verteilt und neuen gewöhnlichen Löwenzahn entstehen lässt.

Streetyogi

Korkmännchen auf einem Straßenschild in Berlin

Am Wochenende habe ich auch endlich mal eine der kleinen Figuren gesehen, die seit 2009 ihren Freizeitsport auf Berliner Straßenschildern ausüben. Der ehemals helle Kork hat sich inzwischen straßenbedingt assimiliert und sich der dunklen Seite zugewandt.

Yogatraner Josef Foos hat sich die kleinen einfachen Figürchen nach dem Vorbild des Little People-Projekts des Londoner Streetart-Künstlers Slinkachu ausgedacht. Es gibt davon inzwischen rund 1000 Versionen! Ich sollte doch ab und an mal nach oben schauen.

Der Künstler schreibt auf seiner Website: „Das besondere an den Street-Yogis ist, dass sie, obwohl im öffentlichen Straßenland stehend, für die meisten Menschen unsichtbar sind. Wenn sich Ihnen ein Street-Yogi zeigt, möchte er Ihnen Freude und Glück bringen.“ Dann bedanke ich mich hiermit doch recht herzlich.

Weltrekord!

Die Zahl 1300 war heute zu schlagen und Berlin hat es geschafft. Vorderrad an Hinterrad – kilometerlang auf der Landebahn des Tempelhofer Flugfeldes in Berlin. Ich mit der Teilnehmernummer 657 mittendrin. Mit etwas über 1400 Fahrrädern wurde der Weltrekord als „längste stehende Fahrradschlange der Welt“ erreicht. Zugleich war der Rekordversuch auch Auftakt zur bundesweiten Aktion „Ich fahr mit Herz“, die für mehr Verständnis im Straßenverkehr wirbt.

Zuerst in zwei, später sogar in drei langen Reihen standen die Radler ab 13 Uhr auf der Nordbahn des Tempelhofer Flughafens, bis um kurz vor drei die magische Zahl erreicht war. Joey Kelly, Mitinitiator und selber Inhaber von Weltrekorden, klatschte die Teilnehmer einzeln ab. Zum Schluss flogen die Luftballons in den sich verdunkelnden Berliner Himmel und in den „Stau“ kam endlich wieder Bewegung.

Sieg? Niederlage? Befreiung?

Vermutlich liegt es in der Sichtweise des Betrachters welchen der drei Begriffe man für den 8. Mai für sich am passendsten findet. Auf jeden Fall jährt sich heuer das Ende des 2. Weltkriegs zum 70. Mal und in Berlin und anderswo wird viel gedacht und gefeiert. In Berlin eher gedacht bei den Siegermächten eher gefeiert. Vor allem im östlichen Lager erinnert man sich wieder an seine Helden, die den Faschismus besiegt haben. So findet in Moskau die wohl größte militärische Siegerparade statt. Der Tagesspiegel hat zum Thema einen ganzen Themenkatalog online.