Smartphonejunkies

Angespannter Blick auf das Display - foto: h|bAngespannter Blick auf das Display – Foto: h|b

Wenn ich manchmal so drüber nachdenke, frag ich mich ja schon, wie wir eigentlich früher ohne die kleinen Zeitvernichtungsmaschinen ausgekommen sind. Ich bin mit offenen Augen durch die Gegend gelaufen, ohne Blick auf Google Maps. Ich habe nicht nach jeder Vibration in der Hosentasche hektisch nachgeschaut, was grad passiert ist – Mail gekommen, Facebook-Like bekommen, Akku leer. Hab mein Essen nicht fotografiert, sondern gegessen. Hab Mails am Rechner geschrieben und (manchmal) geduldig auf Antwort gewartet, heute tippe ich Nachrichten in Whatsapp und werde ungeduldig wenn zwei grüne Häkchen erscheinen und das Gegenüber nicht sofort anfängt zu tippen. Das ist alles schon ein bisschen krank, wenn man drüber nachdenkt.

Ich hab es natürlich in der Hand das Ganze zu beenden, aber ich will mich ja nicht abkapseln. Es ist ja Teil meines Lebens geworden. Ich WILL Likes für Fotos haben, ich WILL ohne Zeitverlust kommunizieren können, ich WILL im Zweifel wissen, wo genau ich jetzt bin und wann und wo die nächste Bahn fährt, oder das nächste Car2Go rumsteht. Das will ich und ich bekomme es. Wie der Süchtige seine Drogen. Nennt man wohl abhängig. Puhhhh. Gibts auch sowas wie Methadon für Smartphonejunkies? Ein Ersatz? Vielleicht hilft ein Nokia 6110. Nur Telefon und SMS. Ach neee, langweilig. Ich bleibe beim Smartphone. Basta.

Die Anregung für diesen Artikel gab mir das Foto, was schon länger in meinem Fundus liegt, und ein Fundstück auf G+ von heute, wo ein Restaurant beschreibt, wie es mit Filmen aus der Überwachungskamera von 2004 und 2013 herausbekommt, wieso die Gäste sich beschweren, das alles so lange dauert. Ist auf englisch, aber die Quintessenz wird trotzdem klar 😉

Grau ist alle Theorie

Die Langzeitbelichtung dient dazu Bewegungen einzufrieren, oder sichtbar zu machen. Versucht habe ich das schon öfter und je nach Umgebungslicht, war auch das eine oder andere möglich. Schöner wäre es ja, unabhängig von den Lichtverhältnissen agieren zu können.

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Sommergewitter

Gut beschirmt - Foto: h|b
Gut beschirmt – Foto: h|b

Zur Ergänzung der allgemeinen Geräuschkulisse von Donner, Blitz und Regen mischen sich immer wieder die Sirenen der Feuerwehr und der Polizei. Ein Unwetter der Stufe 3 nähert sich Berlin vom Südosten und wird hoffentlich die erwartete Abkühlung der überhitzten Stadt bringen. Vorher müssen wir aber noch durch Regen, Sturm und Hagel. Schlechte Aussichten für die Fanmeile heute Abend. Auch wenn das Unwetter bis um 18 Uhr durch sein soll.

Ekschperte am Werk

Die Treppe zu "Expert Training" in Friedrichshain - Foto: h|b Die Treppe zu „Expert Training“ in Friedrichshain – Foto: h|b

Wie oft bin ich diese Treppe in den letzten Jahren hoch und runter gelaufen. Hoch, schleppend, noch von der Mühsal der Arbeit beladen, hinunter, beschwingt, muskelgestählt nach 30 Minuten Training. Vorbei. Als letzte Woche ein Kommentar in meinem Blog erschien, der mich als „Expert-Nutzer“ zum „Betroffenen“ machte, war ich leicht verwirrt. Warum sollte ich – und von was – betroffen sein? Ein Austausch über das Training? Bessere Vernetzung der Trainierenden? Heute bin ich schlauer.

Nach einem längeren Urlaub wollte ich heute Abend endlich wieder meine Muskeln auf Vordermann bringen. Ausnahmsweise beschwingt will ich die Tür zum „Expert Training“ öffnen, um die Treppe zu ersteigen, rumms. Aua. Zu. Häh!?!? Aha, ein neues Schloss über der Tür und jede Menge Din A 4 Zettel mit einer E-Mail Adresse für Betroffene. Auf einem Zettel beschwert sich eine ehemalige Angestellte, dass man sie bitte nicht anrufen soll, sie wüsste auch nichts. Ein „offizieller“ Zettel fantasiert etwas von einer „Havarie“ im Gebäude, wegen der man bis Mitte Juni schließen müsse.

Wahrscheinlicher ist allerdings eine Havarie des Franchisenehmers, der die Kunden jetzt blöd im Regen stehen lässt. Es gibt ja verschiedene Bezahlmodelle und wer noch vor kurzem einen 2-Jahresvertrag abgeschlossen und dafür vorab rund 700€ bezahlt hat, dürfte leichte Verzweiflung spüren. Ich hatte meinen Vertrag bereits zum August gekündigt, verliere also höchstens 2 Monate. Auch ärgerlich, aber verschmerzbar. Ob Firma und Konto noch existieren ist unklar. Bei Google schrieb jemand, das es keinen entsprechenden Handelsregistereintrag mehr gäbe.

So oder so, eine Ära geht zu Ende. Mal sehen was ich künftig machen werde. Die Idee finde ich ja nach wie vor nicht schlecht, auch wenn vermutlich mit ausreichendem Training zu Hause, eine ähnliche Wirkung erzielt werden kann. Vorausgesetzt, man macht es regelmäßig.