The Six Days

Rennradfahrer im Velodrom
Die letzte Kurve vor dem Ziel – Foto: h|b

Gestern Abend war ich zum ersten Mal seit dem wir in Berlin wohnen, beziehungsweise auch das erste Mal überhaupt, auf dem Berliner Sechstagerennen. Ihr wisst schon, Tatatatatatam, Pfiff, Pfiff, Pfiff, Pfiff. Bereits zum 102 wird das Spektakel in Berlin ausgetragen. Seit einiger Zeit im Velodrom, also nicht so weit weg von unserem zu Hause. Freunde hatten uns Karten besorgt – vielen Dank nochmal dafür – und so konnten wir uns das Gekreisel der Radfahrer bequem vom Oberrang aus anschauen.

Bei vielen der Rennen musste man erstmal das Prinzip begreifen, nachdem hier gefahren wird, aber mit der Zeit konnte man im Gewusel der Rundbahn auch erkennen, wer möglicherweise vorne liegt und wer vielleicht gewinnen könnte. Obwohl das oft am Zielstrich dann ein knappes Ding wurde. Ich konnte mich zwischen dem einen oder anderen Bier dem fotografieren von schnellen Objekten widmen und von rund 530 Fotos sind doch ein ganzer Teil was geworden. Ich werde später noch mal darauf referenzieren, das überarbeiten dauert sicher noch ein wenig.

Cheerleaderin übebringt den Siegern des Radrennens einen Blumenstrauß
Schnellen Schrittes zur Blumenübergabe – man beachte den Oberschenkelumfang des Zweiten von links – Foto: h|b

Mit teilweise bis zu 70 km/h fahren die Profis durchs Rund, manchmal auch mit Hilfe professioneller Windschattenhilfe, dazu auch später noch mal ein extra Bericht zu skurrilen Radwettbewerben. Auf jeden Fall interessant, auch wenn man nicht so für das Radfahren im Kreis schwärmt. Das Spektakel lohnt sich allemal.

This is the right time

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Um das Wild at Heart in Kreuzberg betreten zu dürfen, muss man am bärtigen Torwächter vorbei. Der sitzt schweigend hinter einer Glasscheibe in einem kleinen Kabuff und zuckt auf die fragende Ansage „Drei Personen?“ nicht mit der Wimper, geschweige denn, das er einen Preis nennt. Der steht schließlich auf einem kleinen Zettel irgendwo neben ihm. Nach dem durchreichen des Obolus bekommt man schweigend einen Stempel auf die Hand. Hatte ich lange nicht mehr. Kommunikation scheint auch out zu sein. Nach dem Eintritt in das Lokal weiß ich aber auch gleich wieso. Nach dem Stempel knallt mir die Musik dermaßen auf die Ohren, dass es nur so kracht. Eine Mischung zwischen Metal und Hardrock, und als Beilage… Rauch! Es darf geraucht werden und es wird geraucht. Wir, Sara, Anna und ich, zwängen uns durch den engen Schlauch Richtung Theke und ich begrüße kurz den Leadsänger der Band Sonic Rapture, wegen der ich schließlich hier bin. Eine Begrüßung ist hier gleichbedeutend mit „sich anschreien“. Geht nicht anders. Richard, der Frontmann der Band, erwähnt kurz dass es später wird, da noch eine Vorband spiele. Okay, neun Uhr ist für Berlin eh sehr früh. Weiterlesen „This is the right time“

Herzenssache

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Während die schweren Stiefel durch den trockenen Schnee knirschen, schieben sich nebenan in der Spree glitzernde Eisplatten in der Wintersonne langsam übereinander. Ein wunderschöner Tag zum flanieren. Noch ein paar Tage strenger Frost und die Spree wäre wieder mal komplett vereist. Aber diese Woche steht eine kleine aber entscheidende Wetteränderung an: 20 Grad mehr als heute. Klingt zwar nach Frühling, bedeutet aber nur 9 Grad plus, nach aktuell 11 Grad minus. In Sachsen waren es letzte Nacht sagenhafte 21 Grad minus. Der Winter hat Deutschland immer noch fest im Griff, wenn auch mit kleinen Unterbrechungen.

Die Luftballons in Herzform am Ufer ließen uns etwas rätseln. Ein winterlicher Hochzeitsantrag? Ein romantisches Teté a Teté? Ein paar der Ballons hatten schon ihre Form eingebüßt, aber der Großteil wehte tapfer im eisigen Wind.

Kreativer Winter

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Heute Abend steht vor unser Tür, neben vielen anderen, ein zugeschneites Auto, an dem sich ein paar infantile Künstler ausgetobt haben. Die „Verunstaltung“ passt allerdings auch gut zum wieder mal nervigen Winter in Berlin, an dem aber diesmal das ganze Land teilhaben darf. Das macht es aber nicht besser. Hiermit stimme ich der Einschätzung „kaka“ ausdrücklich und in vollem Umfang zu.

Opernkino

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Kino in der Oper und Kino über die Oper, das gab es heute Morgen in der Deutschen Oper in Berlin. Zum Geburtstag meiner Frau hatte ich glücklicherweise von dieser Premiere Wind bekommen und auch Karten ergattern können. „Quartett“ heisst der neue Film, für den erstmalig Dustin Hoffman Regie geführt hat. Ein sehr berührender Film über ein englisches „Altersheim“ für ehemalige Künstler. Mehr will ich auch gar nicht sagen, bitte unbedingt ansehen. Lachen und Weinen wechseln sich ab und die anwesende Crew mit Dustin Hoffman, Dame Gwyneth Jones und weiteren Schauspielern und Produzenten konnte sich nach dem Ende des Films auf der Opernbühne zu Recht minutenlange Standing Ovations der Zuschauer abholen.

Noch ganz beseelt bummelten wir dann anschließend bei blauem Himmel durch den kalten Berliner Westen Richtung Kurfürstendamm ins neu eröffnete Cafe Grosz im Haus Cumberland. Eine schöne klassische Kaffeehausatmosphäre mit aufmerksamen Personal, so ganz anders als die ignoranten Belegschaften in Mitte und Friedrichshain. Preislich völlig im Rahmen konnten wir bei Prosecco, Kaffee und Sandwiches den Film reflektieren und das wundervolle Ambiente genießen. Ein sehr schöner Tag.

Bauernaufstand

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Zum Auftakt der „Grünen Woche“ in Berlin machten sich die Betroffenen heute zu einer Sternfahrt in die Hauptstadt auf. Mitten auf der Friedrichstraße kreuzten sie laut trötend unseren Weg. Traktoren und Bauern gegen Massentierhaltung, gegen Gentechnik, gegen falsche Agrarsubventionen und was der Dinge mehr schieflaufen in der Landwirtschaft. Den letzten beissen in diesem Fall die Hunde: Uns, die Verbraucher.

Fettgebackenes

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Auf dem Weg vom Büro zur Straßenbahn, wehte mir die Tage, kurz vor der Haltestelle, immer ein leichter Hauch von etwas nicht direkt Greifbarem in die Nase. Während das Gehirn noch versucht diese Geruchsinformation etwas Bekanntem zuzuordnen, ist es auch schon vorbei und man steht in der üblichen, aktuell kalten, Berliner Luft und wartet auf die Straßenbahn.

Heute bin ich die Bernauer Straße etwas weiter nach oben gelaufen um ein paar Tagesfotos zu bekommen und da stoße ich im Schatten des Nordbahnhofs auf die Quarkkeulchenbude und plötzlich passt alles zusammen. Die Synapsen schließen sich kurz, freuen sich über die neue Erkenntnis, Fettgebackenes=Lecker und melden: Hunger. Drei Stück der leckeren kleinen Teilchen haben bei WW übrigens 15 Punkte, sind also definitiv nichts für die Frühlingsdiät, aber völlig okay für einen hart arbeitenden Eisenbahner.

Hart im Nehmen

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Während ich mich jeden Morgen bibbernd aus dem Haus quäle, sind die taffen Berliner unverzagt immer noch auf ihren Rädern unterwegs. In der Strassenbahn M10 ist es halbwegs warm und trocken, auch wenn nach meinem Empfinden die Tür zu oft aufgeht. Aber es wollen ja auch noch andere Leute ein- und wieder aussteigen, da will ich mal nicht so sein. Die öffentlichen Verkehrsmittel füllen sich zusätzlich im Laufe ihres Arbeitstages nach und nach mit dem Split, den die Fahrgäste – neben Schneeresten – an ihren Schuhen kleben haben. Winter: Eine bescheuerte Jahreszeit die abgeschafft gehört. Wie war das mit der Klimaerwärmung, oder, na gut, auswandern wäre auch eine Alternative. Mal sehen was zuerst kommt.

Goldlack

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Im Gegensatz zum nervenden Grau in Grau hier in Berlin war letzte Woche Freitag in Frankfurt ein wunderschöner Sonnentag, und als ich gegen neun Uhr am „Silberturm“ ankam, war dieser gar nicht mehr silbern, sondern in ein schönes, morgendliches Gold getaucht. Auch wenn ich knapp in der Zeit war, musste ich mir die paar Minuten nehmen, um das zu dokumentieren. Vielleicht kann ich ja durch meine Arbeit dazu beitragen, das mein Arbeitgeber den Turm später wirklich vergolden lassen kann, nicht nur in der Morgensonne 😉