Kiezkalender #12

Heute Türchen Nummer 12 - Meine Lieblingsmusikkneipe - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 12 – Meine Lieblingsmusikkneipe – Foto: h|b

Was haben wir hier schon gefeiert. Die „White Nights“, spontanes Silvester am 30.12., viel lustiger als am 31., 10 Jahre Comenius Eck, den Abschied der Wirtin Wilma (kommt noch mal in einem späteren Türchen zu Wort), haben bei Lesungen Detlef Bierstädt gelauscht (Synchronstimme von George Clooney) oder haben bei der weihnachtlichen Feuerzangenbowle Wichtelgeschenke getauscht. Eine Zeitlang unsere 2. Heimat, wenn es in der 1. zu klein wurde. Legendäre Bluesabende mit Prinz of Harp und Gästen. Unsere Liebe ist inzwischen etwas abgekühlt, aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. In 11 Tagen ist wieder Feuerzangenbowle, da sind wir aus Tradition dabei,

Kiezkalender #11

Heute Türchen Nummer 11 - Das "Kult-Hausboot" an der Spree - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 11 – Das „Kult-Hausboot“ an der Spree – Foto: h|b

Hektische Teenies, prekäre Großfamilien, tätowierte Jungmänner, alle sind sie an der Spree auf der Suche. Nach dem Boot. DEM Boot! Selbst die Hostelboote vorne an der Oberbaumbrücke fühlten sich irgendwann bemüßigt Schilder aufzustellen. Auf denen wird darauf hingewiesen, dass das hier nicht das bescheuerte Hausboot aus der Vorabendserie „Berlin Tag&Nacht“ wäre und das Boot ungefähr 500 Meter weiter Spreeaufwärts zu finden sei. Nur falls es jemanden von euch interessiert. Wisster jetzt Bescheid.

Kiezkalender #10

Heute Türchen Nummer 10 - Zu vermieten - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 10 – Zu vermieten – Foto: h|b

Es gibt natürlich auch völlig langweilige Türchen, wie das Heutige. Seitdem das Eckhaus Revaler/Modersohn renoviert wurde, steht der Raum im Erdgeschoss leer. Schräg geschnitten, ist mir auch nicht klar was daraus werden soll. Für Gastro zu klein, zum Wohnen zu exponiert. Kleines Modelädchen vielleicht, oder eine kleine Galerie. Bin mal gespannt ob irgendwann etwas dort zu sehen ist.

Kiezkalender #9

Heute Türchen Nummer 9 - Das "Proviant" - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 9 – Das „Proviant“ – Foto: h|b

Neben den ganzen Cocktailbars gibt es in der Partyzone auch nette kleine Lädchen wie „Der Proviant„. Auf Ihrer Website stellen sie sich kurz vor: „Wir sind ein Delikatessenladen in Berlin- Friedrichshain. Seit nun mehr 16 Jahren gibt es eine erlesene Auswahl von mediterranen Spezialitäten aus traditioneller Herstellung, von kleinen Manufakturen und Meiereien sowie von deutschen Biohöfen aus dem Berliner Umland.“ Sicher mal ein Grund dieses Türchen zu öffnen.

Kiezkalender #8

Heute Türchen Nummer 8 - Einen "Sex on the beach, bitte" - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 8 – Einen „Sex on the beach, bitte“ – Foto: h|b

Das achte Türchen, bzw. die Art der Tür und der Ort der Aufnahme können mühelos 3 Adventskalender füllen. Rund um die Simon-Dach und die umliegenden Straßen, reiht sich Cocktailbar an Kneipe, an Restaurant, an Kneipe, an Cocktailbar. In jedem Reiseführer erwähnt, braucht sich das Gebiet nicht um Besucher zu sorgen. Jetzt im Winter ist es etwas ruhiger, aber voll ist es eigentlich immer dort.

Kiezkalender #6

Heute Türchen Nummer 6 - NIKOLAUSI - Foto: h|b
Heute Türchen Nummer 6 – NIKOLAUSI – Foto: h|b

Heute haben wir mal eine geöffnete Tür, in der vielleicht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits der Nikolaus hineingehuscht ist. Wer es etwas besinnlicher mag, stattet der um die Ecke liegenden Zwinglikirche einen Besuch ab. Einen Pfarrer wird man allerdings vergeblich suchen, die Kirche wird für kulturelle Zwecke genutzt. Für hippe Kneipengänger hat die „Glühlampe“ ab 16 Uhr geöffnet. Die ehemalige Arbeiterkneipe im Rudolfkiez hat auch ein Herz für Exilhessen, werden doch mit Vorliebe Spiele mit Beteiligung der Eintracht Frankfurt gezeigt. Müsste ich ja direkt mal hin 😉

Singende Balkone

Ursula singt vom BalkonUrsula aus der Gubener Strasse 44

Als ich den Zettel zum ersten Mal an unserer Tür gesehen habe, dachte ich spontan: „Wassn das wieder für ne Schwachsinnsaktion?“. So typisch Berlin, noch typischer Friedrichshain. Es wurden über den Aushang Leute gesucht, die heute Abend von ihrem Balkon ein Ständchen zum Besten geben würden. Egal was. Singer- Songwriter, Acapella, Beat-Boxing, ganz egal. Kurze Zeit später hing ein weiterer Zettel bei uns im Hausflur, der darauf hinwies, das Ursula aus dem dritten Stock mitmacht. Okay. Unsere Nachbarin also. Heute morgen war dann sowohl in der Zeitung als auch auf der Website der Organisatoren Polly & Bob zu lesen, welche Balkone mitmachen. Es sind so viele geworden, dass die Veranstalter drei getrennte Touren organisiert haben, die ab 17 Uhr durch den Kiez ziehen.

Kurz vor 18 Uhr stehen wir vor unserem Haus, mit uns fast die gesamte Hausgemeinschaft. Die Tochter der Sängerin verteilt vom mitgebrachten Tischchen Sekt und Chai-Tee, wir entscheiden uns spontan gegen eine kleine Spende für den Sekt. Mit uns stehen um nach kurzer Zeit noch rund 50 weitere Passanten auf dem Gehweg und schauen gespannt zum illuminierten Balkon, wo Ursula uns mitteilt, das es noch ein paar Minuten dauere, da die Tour gerade auf dem Weg von der Marchlewskistraße sei. Und wirklich, kurze Zeit später stehen rund 200 – 300 Zuschauer vor unserem Haus und lauschen andächtig dem Gesang von Ursula. Nur mit Gitarre und ohne Verstärker. Trotzdem gut zu hören. Nach dem Ende der Darbietung gibt es einen Riesenapplaus und Zugaberufe, aber die Tour ist straff organisiert und muss weiter zu Robin in die Kopernikusstraße, der wartet schon.

Singender Balkon in der KopernikusstraßeDie Jungscombo aus der Kopernikusstraße

Wir beglückwünschen noch schnell die heruntergekommene Künstlerin zu ihrem Mut und der Darbietung und folgen der Crowd über die Warschauer Straße ins Ausgehviertel. Hat fast den Charakter einer spontanen Demonstration gegen Gentrifizierung, viele Familien mit Kindern noch dabei, aber insgesamt ein ganz gemischtes Publikum. Der nächste Balkon arbeitet schon sehr professionell. Zwei Jungs mit Gitarre, Kontrabass und Verstärker geben ein kleines Konzert. Auf der Straße ist nun für die Autos fast kein durchkommen mehr. Hat ein bißchen was von einer aus dem Ruder gelaufenen Facebookveranstaltung. Inzwischen stehen hier sicher 500 Leute und lauschen der Musik. Wie gehabt, nach fünf Liedern zieht die Karawane weiter. Nächstes Jahr nehm ich das mal Ernst und dann schließ ich mich einer der Touren an. Eine Superidee, prima umgesetzt und Chapeau an die Künstler der „Singenden Balkone“.