Unbeliebt 47/52

Szene auf einem bahnsteig, mit Filter verfremdet

Ich habe lange überlegt, was denn fotografisch „unbeliebt“ sein könnte. Selbst bei Pinterest bin ich nicht fündig geworden, obwohl die für fast alles Vorschläge haben. Aber dann habe ich die Weichen im Kopf richtig gestellt, die Signale auf freie Fahrt und voilà, mein alter Arbeitgeber liegt in der Unbeliebtheitsskala sicher ganz vorn. Gleich hinter Fußpilz oder Xavier Naidoo.

Eine Collage aus 2 Bildern mit Regiozügen im Berliner Hauptbahnhof
Chaos, dein Name ist Bahn

Auch wer noch nie in seinem Leben mit der Bahn gefahren ist, wird mir hier zustimmen. Die gehörten Geschichten reichen allemal. Ich als alter Vielfahrer und im Herzen immer noch Eisenbahner, kann dem natürlich auf keinen Fall zustimmen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich nach wie vor, für eine Fahrt mit der Bahn nichts zahlen muss. Danke Bahn 😉

Reklame 36/52

Werbetafeln am Bahnhof in Hattersheim

Sie bestimmt unser Leben, sie schreit uns an, sie unterbricht Filme, nervt beim Dudelfunk, spült uns Inhalte in die Social Media Streams die wir weder sehen noch hören wollen, aber man kann sie nicht ignorieren. Sie ist überall: Reklame. Oder etwas moderner ausgedrückt: Werbung. Am Besten zugeschnitten auf die Zielgruppe der jeweiligen Konsumenten, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen. Heute auch als Produktpräsentation subtil verpackt und durch Influencer:innen an die Frau und den Mann gebracht.

Es gibt haufenweise Marketingagenturen, die mit Werbung ihren Lebensunterhalt bestreiten und sich täglich damit beschäftigen, noch absurdere Spots zu kreieren, wo man sich oft fragt: Wer um Gottes Willen hat das abgesegnet? Wer sich noch an den Hanhnenkampfspot (YT) der DB zum Chefticket erinnert, weiß wovon ich schreibe. Fremdscham hoch 10. Mein Foto zeigt eher die klassische Plakatwerbung am Bahnhof in Hattersheim bei Frankfurt.

Dieser Beitrag wird ihnen komplett ohne Reklame und Werbung präsentiert. Ich hoffe ihr wisst das zu würdigen 😉

El Niño

Nein, für diesen Beitrag ist nicht das Klimaphänomen im tropischen Pazifik gemeint, dass alle paar Jahre Auswirkungen auf das globale Wettergeschehen haben kann. Es geht um eine Figur des Bildhauers Ubbo Enninga. Die Figur findet sich an der Radolfzeller Hafenmole, in Sichtweise des Bahnhofs, und ist ein beliebtes Fotomotiv.

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Technik 19/52

Blick auf ein mechanisches Stellwerk in Überlingen Therme

Bereits seit 1867 sorgt diese Technik in Deutschland dafür, dass sich Züge sicher auf den Gleisen bewegen können. Der Fahrdienstleiter in einem „Mechanischem Stellwerk“ stellt Weichen und Signale und legt Fahrstraßen fest und verriegelt diese. Genau dieser Punkt sorgt dafür, dass immer nur ein Zug auf einem bestimmten Abschnitt unterwegs ist und Unfälle weitgehend ausgeschlossen sind.

Eines der seltenen Exemplare dieser aussterbenden Technik findet sich noch im Bahnhof Überlingen Therme. Gut erkennbar daran, dass es im Außenbereich die klassischen Formsignale gibt, von denen das Vordere HP 0 zeigt, also Halt, das Hintere dagegen zeigt HP 1 und damit freie Fahrt für den RB 31 in Richtung Friedrichshafen.

Back in Town

Sonnenuntergang an der Spree

Nach gut fünf Monaten war es mal wieder an der Zeit, unserer alten Heimat Berlin einen Besuch abzustatten. Nach neun Stunden Zugfahrt (immerhin einigermaßen pünktlich) erreichen wir am Montag Nachmittag unseren alten Kiez und beziehen unser Hotelzimmer. Haben ja hier keine Wohnung mehr. Nach einer kurzen Spreerunde mit tollem Sonnenuntergang, liegen wir dann im Bett und hören der Stadt zu.

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Weihnachtswunder

ICE im Bahnhof des Frankfurter Flughafens

Da wir die Feiertage zu Besuch bei meinem Sohn und seiner Familie in der Nähe von Frankfurt waren, mussten wir für unsere Rückfahrt etwas Neues ausprobieren. Hinzu wurden wir von Nachbarn mit dem selben Ziel im Auto mitgenommen, zurück blieb uns daher nur die Bahn. Von der war ja in der letzten Zeit nichts Gutes zu hören. Dann noch Weihnachtsverkehr und der Übergang in Ulm vom ICE zum IRE 3 beträgt planmäßig lediglich 9 Minuten. Als Insider weiß ich natürlich, dass das ein Spiel mit dem Feuer ist. Riiisiko.

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Reisen 52/52

Person mit Reiserucksack vor verwischter U-Bahn

Interessant, dass der letzte Begriff der #52WochenFotoChallenge #Reisen als Thema hat. Der Aspekt meines Lebens, den ich in diesem Jahr hinter mir gelassen habe. Keine Wohnmobiltouren mehr, keine Kreuzfahrten, Reisen wird jetzt eine lokale Angelegenheit hier in der neuen Heimat am Bodensee. Radfahren, Zug fahren, Schiff fahren, Wandern, alles was sich mit eigener Kraft und minimaler Unterstützung realisieren lässt.

Zum Thema Reisen hätte ich jetzt genügend Auswahl an norwegischen Fjorden gehabt, oder an französischen Leuchttürmen, aber das Bild was ich bei einem der letzten Besuche meines Berliner Fotoclubs in der U-Bahn gemacht hatte, erschien mir als das fotografisch geeignetste. Noch dazu sogar mit meiner „richtigen Kamera“ und nicht mit dem iPhone. Der Backpacker in der U-Bahn, irgendwohin unterwegs, dazu das Werbeplakat zum Thema Reisen und die verwischte U-Bahn lassen das Reisen nur erahnen. Wohin wird es wohl gehen?

Mit diesem Gedanken verabschiede ich das Jahr 2023 mit der #52WochenFotoChallenge und bin gespannt, was das kommende Jahr an fotografischen Herausforderungen bringen wird. Allen Blogleser:innen schöne Feiertage und ein tolles 2024.

Minimalistisch 49/52

Gelbe Kacheln in einem Berliner U-Bahnhof

Minimalismus in der Fotografie ist eine ästhetische Herangehensweise, die auf die Reduktion von Elementen zielt, um eine klare und einfache Bildaussage zu schaffen. Dabei werden störende oder unnötige Details vermieden, und das Hauptmotiv tritt klar in den Vordergrund. Durch die bewusste Begrenzung von Farben, Formen und Komplexität entstehen oft starke visuelle Wirkungen. Der minimalistische Ansatz ermöglicht es, die Essenz eines Motivs einzufangen und den Betrachter dazu zu bringen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Leerflächen, klare Linien und eine sorgfältige Komposition sind zentrale Merkmale, die dazu beitragen, die Einfachheit und Schönheit der Fotografie im minimalistischen Stil zu betonen (ChatGPT)

Berlin-Blues #6

Der Portikus des Anhalter Bahnhof in Berlin

Als Reichsbahner, in einem anderen Leben, wäre ich vielleicht in den 30er Jahren, mit dem D356 von Frankfurt/M aus, am Anhalter Bahnhof in Berlin angekommen, statt mit dem ICE erst 2001 am Bahnhof Zoo, um meine neue Stelle anzutreten. Aber so war er kurz nach meiner Geburt bereits Geschichte. Seit der Sprengung der Bahnhofshalle 1959 steht nur noch der Portikus. Einst ein wichtiger Berliner Fernbahnhof, wurde er im Krieg stark beschädigt, so dass – trotz Proteste der Berliner Bevölkerung – ein Abriss erfolgte und nur das Portal erhalten blieb. Die beiden Figuren „Tag & Nacht“ stehen heute im Technikmusem in Berlin.

Ich kann mich dunkel entsinnen, Mitte der 80er Jahre mal in Berlin gewesen zu sein, als im Rahmen der 750 Jahrfeier und der Ausstellung „Mythos Berlin“, der Aktionskünstler Wolf Vostell eine komplette Dampflokomotive wie eine Schildkröte auf den Rücken legte. Die auf dem Kopf stehende Skulptur nannte er La Tortuga. Sie sollte als Mahnmal auf den Missbrauch von Industrie und Technik für den Krieg hinweisen und symbolisch den Niedergang alter Industriezweige versinnbildlichen. Ich habe damals auch ganz sicher Fotos gemacht, aber die sind leider im Orkus der Vergangenheit verschwunden.

Das ist nur einer der vielen Bahnhöfe meines Lebens, wo die Weichen für später gestellt wurden, ohne dass ich zu der Zeit davon auch nur geahnt hätte.