Berlin-Blues #2

Verwischtes und abstraktes Foto vom Ende der Eastside Gallery

Einer der absoluten Hot-Spots der Stadt Berlin, ist die East Side Gallery in Friedrichshain, unten an der Spree. Es ist eine lange Mauer, entlang der Mühlenstraße und war zu DDR Zeiten die sogenannte „Hinterlandmauer“. Die eigentliche Grenze verlief mitten in der Spree. Im Frühjahr 1990, nach der Öffnung der Berliner Mauer, wurde dieses Teilstück von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1316 Metern bemalt. Da die Schmierfinken der Welt ihre Griffel nicht in der Tasche lassen können und unbedingt „Lasse was here“ oder ähnlichen Unsinn auf die Bilder kritzeln, müssen die Bilder regelmäßig und für viel Geld erneuert werden. Aber wie so oft, das Selfie mit Schmiererei ist scheinbar wichtiger als die Kunst selbst.

Ich hab in mein Bild mal etwas Dynamik einfliessen lassen, wer „normale“ Anischten haben möchte, kann gern in meinem Blog stöbern. Unter dem folgenden Link finden sich einige Beiträge rund um die East Side Gallery.

Don’t look up

Ein Mann im Businessanzug steht seitlich oberhalb einer Treppe

In letzter Zeit habe ich mich ein wenig mehr mit dem Thema „Street“ beschäftigt. Berlin hat ja Straßen genug, es fehlen also nur noch die Menschen, damit das Thema rund ist. Ach ja, Formen, Strukturen und Perspektiven sind auch hilfreich, um die Betrachter zu lenken. Auch wenn Street nicht zwingend schwarz/weiss sein muss, kommt es meiner Interpretation doch irgendwie eher entgegen. Das vorliegende Foto entstand im Regierungsviertel in der Nähe des Spreebogens. Der junge Mann nutzte die Mittagspause, um die Sonne und sein Sandwich zu genießen.

Das Foto enstand mit einer Olympus OM-D E-M5II und dem m.Zuiko 12-40 PRO, Blende 7.1 bei einer 1600stel Sekunde. Nachbearbeitung in LR Classic.

Riverside

Menschen sitzen im Regierungsviertel auf der Treppe an der Spree

Bei den aktuellen Temperaturen sitzt es sich am Ufer eines Flusses sicher am angenehmsten. Das könnte in Berlin auch der Fall sein, wenn zwischen Marie-Elisabeth-Lüders – und Paul-Löbe-Haus nicht alle paar Minuten eines der vollgestopften Touristenschiffe vorbeidieseln würde, die einem das Ganze leider etwas verleidet. Warum man hier nicht längst die Notbremse gezogen hat, um nur noch Elektroschiffen die Erlaubnis zu erteilen, werd ich nicht verstehen. Seit dem wir hier wohnen – was inzwischen 22 Jahre sind – ziehen die Schiffe der Stern&Kreis ihre Runden und emittieren – von wenigen Solarbooten abgesehen – weiter Schadstoffe mitten in der Stadt.

Kindertag

Junge sitzt an Haustür in Berlin und hält einen Ball

Der Kindertag, auch Weltkindertag, Internationaler Kindertag oder Internationaler Tag des Kindes, ist ein in über 145 Staaten der Welt begangener Tag, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und speziell auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen. In Deutschland gibt es die Besonderheit, dass es diesen Tag zweimal gibt. Einmal heute, am 1. Juni, was hat mit der Geschichte der Trennung zu tun hat. Diesen Tag gab es in der DDR, hieß eigentlich „Internationaler Kindertag“ und wird weiterhin im Osten gefeiert. Version Nummer 2 gibt es im Westen Deutschlands am 20.September und nennt sich dort „Weltkindertag“. Die Idee, mit einem Weltkindertag an die Rechte der Kinder zu erinnern, hatte das Kinderhilfswerk UNICEF im Jahr 1954. Diese Organisation hilft Kindern auf der ganzen Welt, die in Not sind. Der Weltkindertag wird mittlerweile in mehr als 145 Ländern gefeiert – allerdings nicht überall am selben Tag.

Das Foto enstand bei einem Spaziergang durch den Kiez, wo ich den Jungen auf der Treppe zum Eingang des Hauses sitzen und mit seinem Ball spielen sah. Ob er auf seine Freunde wartete, die mit ihm Ball spielen wollten, oder er sich noch nicht entscheiden hatte, ob er mit seinem Ball zum nah gelegenen Spielplatz mit Basketballkörben gehen wollte, überlasse ich der Fantasie der Betrachter. Viele Kinder auf der Welt haben diese Entscheidungsmöglichkeit nicht. Sie müssen arbeiten, sterben als Kindersoldaten, oder leben einfach in bitterer Armut. Auch daran soll der „Kindertag“ erinneren, egal wann er gefeiert wird.