Überbewertet 39/52

Ein Blick in die Bücherei der Stadt Überlingen

Für eine Fotoaufgabe ein sperriger Begriff. Was wäre fotografisch überbewertet? Die neuste Mittelformatkamera von Hasselblad für rund 7000€, oder die Leica M11 Monochrom (die macht echt nur schwarzweiss Fotos!) für schlappe 9500€ und – nicht vergessen – da ist noch kein Objektiv dabei. Naja, vielleicht sind es auch gute Geldanlagen in schwierigen Zeiten. Oder nähern wir uns dem Thema besser metaphorisch?

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Wirre Zeiten

Feuerwerk in rot

Das wars nun also, das Jahr 2024. Also fast, sind ja noch zwei Tage. Aber was soll jetzt noch passieren. Am Ende bekommt der verrückte Elon noch die Möglichkeit einen „völlig unterkomplexen“ Kommentar in der „Welt“ zu schreiben. Einen „irren“ Kommentar in dem er behauptet, nur die noAFD könne Deutschland retten. Absurder Gedanke. Oh, wait.

Alles klar, verrückter wird das Jahr jetzt nicht mehr, es kann gern einfach enden. Schluss jetzt, Zeit für was Neues. Zum Beispiel Neuwahlen. Das wird sicher lustig. Vielleicht aber auch nicht. Wahrscheinlich wird es sogar ziemlich furchtbar. Können wir das kommende Jahr gleich mitbeenden? Ich verzichte drauf. Dann begänne in zwei Tagen 2026. Vielleicht ist dann alles gut?

Wenn ich mir die Welt so anschaue, ist damit leider nicht zu rechnen. Wir hauen uns weiterhin lieber die Köpfe ein, statt gemeinsam gegen den Klimawandel und für unsere Zukunft zu kämpfen. Gemeinsam! Was könnten wir alles erreichen. Gesundheit für Alle! Keinen Hunger mehr auf der Welt! Krankheiten sind Geschichte! Keine Kriege mehr! Hach!

Ach ja, ein Kommentar in meiner Tageszeitung rief heute dazu auf mehr zu seufzen. Hach! Ob das was bringt? Ein Versuch ist es wert. Okay, also wird 2025 das Jahr der Seufzer. Hach! Ich schätze, dass es 365 Tage lang viel zu seufzen geben wird. Darauf ein hundertfaches „Hach„! und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Egal was es bringt.

Let the world explode!

Buntes Überlingen

CSD Überlingen 2024 - Bildergalerie

Heut Nachmittag lief der 2. Überlinger CSD durch die Straßen der Stadt. Selbst dem Berliner Tagesspiegel war der 1. CSD 2023 in Überlingen einen Beitrag wert und war erstaunt, was das kleine Städtchen hier auf die Beine stellt. Mussten die Teilnehmer letztes Jahr noch im Regen laufen, war heute angenehmes Wetter zum demonstrieren. Am Ende ließ sich sogar die Sonne blicken.

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Wo geht’s lang?

Kleine bunte Holzfigur an einer Tür

Nach dem letzten Wochenende wird einem ja ein wenig mulmig bei dem Gedanken, wie es weitergeht. Selbst im beschaulichen Überlingen haben es zwei Vertreter der blau-braunen Partei ins Gemeindeparlament geschafft. Mal sehen was sie dort die nächsten fünf Jahre veranstalten. In den meisten Parlamenten sind sie bisher eher nicht mit konstruktiven Beiträgen aufgefallen. Es geht immer nur um ein Thema, egal, was auf der Tagesordnung steht: Ausländer, Migration, Überfremdung. So langweilig, wie vorhersehbar.

In Zeiten in denen die „Mitte“ sich schon so weit rechts verortet, dass die Grünen schon als „Linksradikal“ gelten, haben sich die Werte verschoben. Gerade die „christlichen“ Parteien und ihre Spitzenvertreter und Generalsekretäre gehen hier mit schlechtem Beispiel voran. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch darum den vermeintlichen Gegner zu verunglimpfen und mit billigem Populismus Punkte zu machen, um endlich wieder an die Macht zu kommen, die schließlich die Pfründe sichert. Die fossile Lobby und die Springerpresse unterstützen das nach allen Kräften. Schließlich müssen die Aktionäre zufriedengestellt werden und nicht unsere Lebensgrundlagen gesichert werden. Scheiß drauf.

Arsch huh, Zäng ussenander

Kundgebung gegen Rechts am Landeplatz in Überlingen

Unter dem Motto gingen 1992 Menschen auf die Straße gegen Rassismus und Neonazis. Es waren die Baseballschlägerjahre. „Wenn wir den Arsch nicht hochkriegen, ist es eines Tages zu spät“ sangen BAP und andere Sängerinnen und Sänger damals auf dem Chlodwigplatz in Köln. Das ist die entscheidende Liedzeile, die auch heute wieder gültig ist. Wenn eine offen rechtsradikale Partei im Bundestag sitzt, die wieder über Deportationen von Menschen redet die in Deutschland leben, ist es an der Zeit endlich aufzustehen.

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Bauernprotest

Trecker und Bauern vor einem Edeka Geschäft

Wäre ich noch in Berlin, hätte ich vermutlich inzwischen hunderte Bilder von Treckern, Bauern (Bäuerinnen scheinen eher unterrepräsentiert), Transparenten, Parolen, Galgen, Ampeln und vieles mehr auf meiner SD Karte. Hier in Überlingen ist das Ganze überschaubar. Zwar fuhren bereits zweimal in den Abendstunden (vorher wird hier gschafft) hupende und quäkende Treckerdemos durchs Viertel, aber die Trecker kommen eher aus dem Wein- und Obstanbau und sind entsprechend klein. Immerhin konnte ich ein Bild zum Thema ergattern, als wir letzt im Edeka einkaufen waren.

Ein Handvoll Agrarier hatte sich mit ihren Treckern dort positioniert, um in den Dialog zu treten. Miteinander statt Gegeneinander stand auf dem Schild. Fand ich gut. Auch, dass sie endlich mal dort standen, wo ihr Problem eigentlich liegt. Bei den Märkten und damit Großhändlern, die ihnen die Preise diktieren und so wenig zahlen, dass es ohne Subventionen gar nicht geht. Die Bauern wären schlicht nicht überlebensfähig.

Nicht der Agrardiesel ist das Problem, nicht die Ampel, sondern einfach die Wertschätzung dessen, was auch wir bereit sind, für sauberes und gesundes Essen zu zahlen. Wenn wir immer nur billig, billig haben wollen, egal ob Fleisch, Gemüse oder Milch, werden die Erzeuger nicht angemessen dafür bezahlt. Würde es teurer, würden die Verbraucher, sprich wir, wahrscheinlich billige Produkte aus Europa und Übersee kaufen. Aber das ist nicht gut. Für niemanden. Besser lokale Produkte kaufen, oder gleich vom Hof. Wir arbeiten daran und hoffen, dass die Bauern in Zukunft für ihre Arbeit entsprechend entlohnt werden. Auch ohne Subventionen.

Berlin-Blues #24

Der bekannteste Olaf ist sicher der lustige Schneemann aus der Eiskönigin, der Zweitbekannteste der mit dem bunten Pollunder aus der Wochenshow. Wie bekannt der Olaf ist, der in diesem Haus arbeitet, kann ich aktuell gar nicht sagen. Olaf der große Schweiger, unser aller Bundeskanzler. Ja, neee, meiner eher nich, aber ist halt so. Das wars auch schon. Mehr gibt das Thema nicht her 😜

Berlin-Blues #19

Die Kunstinstallation "Grundrechte 49", im Hintergrund ein Turm des Reichstages

Wenn man auf der Straße „Unter den Linden“ fast am Ende Richtung Spree abbiegt und dann wieder vor der Spree nach links zum Reichstag, findet sich die Installation „Grundgesetz 49“ von Dani Karavan. In 19 Glasscheiben sind die 19 Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit Laser eingraviert, die Grundrechtsartikel schweben gleichsam in Augenhöhe vor dem Haus der Fraktionen, dem Jakob-Kaiser-Haus.

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