„Sie liegt auf einem Berge, zu dem eine Allee und eine Chaussee, die der Markgraf anlegen ließ, emporführen. Am Eingang steht der Berg Parnaß, eine Halle, auf der man Apollo und die neun Musen Wasser ausgießen sieht. Das Haus (Altes Schloss) zeigt nach außen keinerlei architektonischen Zierat; man könnte es für eine von Felsen umgebene Ruine halten; es ist von einer Anzahl hochstämmiger Bäume umringt. Vor der Front des Hauses ist ein kleines blumenbesätes Beet, und am Rande desselben strömt eine scheinbar dem Felsen entspringende Kaskade den Berg hinab, wo sie in ein weites Bassin hineinstürzt; zu beiden Seiten ziehen sich hier hohe Linden entlang, und es sind Stufen angelegt, um bequemer hinabsteigen zu können.“ So beschreibt die Markgräfin Wilhelmine in ihren Memoiren die Eremitage in Bayreuth im Jahre 1744. Das „neue Schloss“ (Titelbild) mit dem markanten Sonnentempel in der Mitte kam etwas später dazu.

